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ZEICHENUNTERRICHT <unit 3>

 

«VISUELLES GERUECHT» in 18 Bildern

 

 

. .hier anklicken, Bilder sind da

Beispiel mit einer 4. Realklasse aus Spreitenbach realisiert

GERUECHT: "umlaufendes, unverbuergtes Gerede"

Beim «Visuellen Geruecht» wird ein zuvor eingesehener Bildinhalt transportiert, der zum Zeitpunkt der Wiedergabe nicht mehr gesehen werden kann. Dabei passieren unweigerlich und meist unbeabsichtigt Fehler und Veraenderungen, je nach Komplexitaet des Bildinhalts mehr oder weniger.

Zwei Apekte sind entscheidend:

Diese beiden Aspekte treten in unterschiedlichsten Kombinationen auf, im guenstigsten Fall sind beide Faehigkeiten gut ausgebildet, im schlimmsten Fall tritt miserable Erinnerungsfaehigkeit kombiniert mit katastrophaler Wiedergabefaehigkeit auf. Dazwischen sind alle Schattiereungen moeglich.

So kann das urspruengliche Bild schon beim ersten Empfaenger eine riesige Veraenderung erfahren. Treffen diese Veraenderungen beim naechsten ein und dieser kann sich den Bildinhalt sowohl gut merken als auch gut wiedergeben, kann ein Fehler ueber lange Zeit korrekt weitertransportiert werden, um dann spaeter erneute Veraenderungen zu erfahren.

Manchmal gehen ploetzlich ganze Bildteile verloren oder werden durch neue, falsch erinnerte ersetzt.

Auch Goessenverhaeltnisse von Bildteilen koennen im Verlauf der Weitervermittlung sich ebenfalls ganz grundlegend aendern.

 

MATERIAL

VORGEHEN

Am Schluss kann man alle Bilder in einer Reihe legen und analysieren, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Schmunzeln und angeregte Diskussionen sind garantiert, wenn alle Personen am Schluss den Verlauf gemeinsam betrachten.

Mit Schulklassen organisiere ich immmer zwei Gruechte gleichzeitig, ein Konkretes und ein Abstraktes. Die Ausgangsbilder sind von Vorteil klar strukturiert und gut lesbar. Beim einen Ausgangsbild beginne ich mit dem ersten Schueler , beim andern mit dem letzten (z.B 1-15/15-1). Jeder Schueler schreibt seinen Namen auf sein vornumeriertes Blatt.

Es ist empfehlenswert diesen Prozess ausserhalb des Schulzimmers durchzufuehren. So werden Stoerungen minimiert und die Versuchung der andern Schueler reduziert, vorzeitig einen Blick auf eines der Bilder werfen zu koennen.

Der Zeitbedarf richtet sich nach der Anzahl Schueler.Eine Doppellektion eignet sich gut, da genuegend Zeit zur Begutachtung der Resultate bleibt.

Im Unterricht setze ich visuelle Geruechte dann ein, wenn die ganze Klasse selbstaendig arbeitet und ohne meine Hilfe auskommt. Vor den Ferien, wenn alle ein bisschen ausgebrannt sind, kann dies eine willkommene Auflockerung und Erheiterung darstellen.

Zudem laesst sich anhand des visuellen Geruechts buchstaeblich bildlich darstellen, was es mit dem Wahrheitsgehalt von dem, was einem andere auftischen, so auf sich haben kann...

 

Text: © Bea Timcke 04.97 / 05.98

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